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Suppenküche für Obdachlose im Franziskanerkloster

Ein Ort des Zusammenhalts und der Unterstützung: Die Suppenküche im Franziskanerkloster bietet Menschen in schwierigen Lebenssituationen nicht nur eine warme Mahlzeit, sondern auch Beratung und Gemeinschaft. Am 16. Juni waren die Schülerinnen der 1HMB im Rahmen des Religionsunterrichts dabei und haben geholfen.

Am Eingang zur Pforte warten schon einige Menschen, ehe sich für die wöchentliche Suppenausgabe die Türen zum Speisesaal des Klosters öffnen. Es werden Suppen und Brote verteilt und von der Tafel gibt es frisches Gemüse zum Mitnehmen - auch Kleidung und Schuhe werden ausgegeben. „Wir brauchen vor allem Herrenbekleidung“, sagt Yvonna Matula, die die ehrenamtliche Organisation der Suppenküche innehat, auch Herrenunterwäsche ist sehr gefragt. „90 Prozent unserer Gäste sind Männer“, berichtet sie, später wird sie uns Geschichten von Menschen erzählen, die seit Jahren Stammgäste sind.

Wir sehen Menschen, die auch in einer Kassenschlange nicht auffallen würden, Bedürftigkeit ist nicht auf den ersten Blick sichtbar. Einige Gäste essen die Suppe hastig, andere lassen sich Zeit. Ein Herr holt sich eine vierte Suppe, „die Zahl vier ist meine Zahl“, sagt er lachend. Manche schauen uns ins Gesicht, andere meiden das Gespräch und sehen an uns vorbei, ihre Gesichter sprechen eine deutliche Sprache. Laura setzt sich zu polnischen Obdachlosen und lässt sich von ihnen ihre Geschichten erzählen, Josi fragt Frau Matula, ob sie auch während der Ferien mithelfen kann und Valeria und Caterina unterhalten sich mit einer Dame aus der Ukraine. Alle Schülerinnen sind voll bei der Sache und zeigen Interesse an den Gästen. Der junge Mann neben uns, der Brote ausgibt, ist Medizinstudent, wir lernen auch eine Künstlerin kennen, die hier seit Jahren ehrenamtlich tätig ist.

Der erste Topf ist geleert, der Nachschub wird geliefert. Eine Dame kommt und bedankt sich bei den Schülerinnen, wie sehr sie ihren Einsatz schätzt. Später kommt sie nochmals zu mir und gibt mir einen Zettel in die Hand mit gestochener Handschrift: Markus Marterbauer, Angst und Angstmacherei. Für eine Wirtschaftspolitik der Hoffnung. Zsolnay Verlag. „Lesen Sie das Buch“, sagt sie, „das zeigt, wie verfehlt momentan unsere Wirtschaftspolitik ist. Schön, dass Sie da sind!“ Anschließend bedankt sie sich nochmals bei uns. Die Suppenausgabe neigt sich gen Ende und einzelne Gäste nehmen sich noch ein Sackerl mit Brot oder ein Einweckglas voller Suppe.

Nach dem Aufräumen haben wir eine Klosterbesichtigung mit Pater Elias, auch die Gruft dürfen wir besuchen. Anschließend wartet Frau Matula mit einer Suppe auf uns. Beim Essen sind wir sehr schweigsam und verabschieden uns mit vielen Eindrücken und neuen Erfahrungen. Auf Wiedersehen!

Obdachlosigkeit
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